🌡️ Wärmeentwicklung & externe SSD über Thunderbolt
Temperatur & Kühlung
Beim verwendeten ASRock Z690 Phantom Gaming-ITX/TB4 DDR5 Mini-ITX-Mainboard
liegen die PCIe-NVMe-SSD und die CPU sehr nah beieinander.
Dadurch heizen sich beide Komponenten gegenseitig auf.
💡 Selbst zusätzliche Kühlkörper brachten nur minimale Verbesserungen.
⚙️ Problem: NVMe-SSD wird zu heiß
Die Samsung 990 PRO (Firmware-Versionen:
1B2QJXD7 → 3B2QJXD7 → 4B2QJXD7 → 6B2QJXD7)
wurde im passiv gekühlten Gehäuse bei normalem Betrieb über 70 °C heiß.
Dies führte zu mehrfachen “Warning Temperature Time”-Einträgen im S.M.A.R.T.-Report.
Ein Test mit einem kleinen Lüfter senkte die Temperatur zwar um etwa 10 °C,
widersprach aber dem Ziel eines vollständig lüfterlosen Systems.
💡 Lösung: Die NVMe-SSD extern über Thunderbolt 3/4 betreiben –
dadurch sinkt die Temperatur auf unter 40 °C, komplett ohne Lüfter.
🔌 Externe Thunderbolt-Lösung
Ich nutze ein ORICO NVMe-Gehäuse für USB4.
Dieses unterstützt TRIM und sorgt für eine dauerhaft stabile SSD-Temperatur.
⚠️ Beim Kauf eines NVMe-Gehäuses unbedingt auf folgende Punkte achten:
- Unterstützung für Thunderbolt 3/4 oder USB 4.0
- PCIe-Tunneling aktiviert
- Chipsätze mit mindestens USB 3.2 Gen 2 (10 Gbps)
Der USB-C-Anschluss allein gibt keine Auskunft über die unterstützten Protokolle!
🧩 Technischer Hintergrund
Unterschied: USB 3.2 vs. USB 4.0
| Verbindung | Erkennung im System | Protokoll | Bemerkung |
|---|---|---|---|
| USB 3.2 (UASP/SCSI) | /dev/sdX |
SCSI über USB | Gängige USB-SSD-Erkennung |
| USB 4.0 (PCIe-Tunneling aktiv) | /dev/nvme0n1 |
NVMe nativ | Volle NVMe-Performance wie intern |
💡 Mit aktivem PCIe-Tunneling verhält sich eine externe NVMe-SSD fast identisch zu einer internen M.2-SSD.
⚡ Thunderbolt & USB 4 Standards
| Standard | Bandbreite | Besonderheiten |
|---|---|---|
| USB 4.0 v1 | bis 40 Gb/s | optional TB3-kompatibel |
| USB 4.0 v2 | bis 80 Gb/s bidirektional / 120 Gb/s Boost | unterstützt DP 2.1 |
| Thunderbolt 3 | 40 Gb/s | erster TB-Standard mit USB-C |
| Thunderbolt 4 | 40 Gb/s | garantiert volle TB3-Leistung & Kompatibilität |
| Thunderbolt 5 | bis 80 Gb/s | DP 2.1, doppelte Bandbreite, hoher Strombedarf |
🧊 Getestete Gehäuse (Bootfähig)
| Modell | Anschluss | Bootfähig | Bemerkung |
|---|---|---|---|
| ORICO 40 Thunderbolt 4/3 | TB 4/3 | ✅ | Stabiler Betrieb, TRIM aktiv |
| ANYOYO NVMe Thunderbolt 4/3 | TB 4/3 | ✅ | Unterstützt Boot über TB |
| OWC Express 1M2 NVMe TB 4/3 | TB 4/3 | ❌ | Kein Boot-Support erkannt |
| ORICO 80 Thunderbolt 5/4/3 | TB 5/4/3 | ❌ | Boot-Funktion im Test nicht verfügbar |
💡 Alle Tests erfolgten mit aktivem Thunderbolt Boot Support im BIOS
und einer Samsung 990 PRO als Systemlaufwerk.
🔋 TRIM-Unterstützung bei externen SSDs
Viele USB-zu-SATA-Adapter oder billige NVMe-Gehäuse blockieren TRIM,
selbst wenn die SSD es unterstützt.
Der Grund liegt meist im Bridge-Chip, der den Befehl ATA DATA SET MANAGEMENT
nicht korrekt weiterleitet.
💡 Empfehlung:
- Thunderbolt- oder USB4-Gehäuse mit PCIe-Tunneling verwenden.
- Diese unterstützen TRIM-Passthrough zuverlässig und bieten höhere Leistung.
🔧 UASP & TRIM
UASP (USB Attached SCSI Protocol) verbessert zwar die Performance,
garantiert aber keine TRIM-Unterstützung – das hängt vom verwendeten Controller ab.
Falls eine externe SSD laut
lsblk --discard
kein TRIM meldet, kann eine udev-Regel helfen (sofern die Hardware es unterstützt).



