🌐 Schritt 6: Statische IPv4- und IPv6-ULA-Adressen konfigurieren
Da die FritzBox nur IPv4-Adressen statisch zuweisen kann und keine DHCP-Reservierungen für IPv6-Adressen (einschließlich ULAs) unterstützt, wird die Netzwerkkonfiguration auf dem Raspberry Pi 4 manuell über systemd-networkd vorgenommen.
Die IPv6-Adresse nutzt dabei den in der FritzBox festgelegten ULA-Bereich (z.B. fd00::/64).
1. Prüfen, ob systemd-networkd aktiv ist
systemctl status systemd-networkd
Wenn der Dienst nicht aktiv ist:
sudo systemctl disable --now NetworkManager
sudo systemctl enable --now systemd-networkd
sudo systemctl enable --now systemd-resolved
sudo ln -sf /run/systemd/resolve/resolv.conf /etc/resolv.conf
2. Netzwerkschnittstelle ermitteln
ip link
→ Beim Raspberry Pi 4 lautet die Schnittstelle in der Regel end0.
(Falls abweichend, Namen in der Konfiguration anpassen.)
3. Konfigurationsdatei erstellen
sudo nano /etc/systemd/network/10-static.network
Mein Inhalt:
[Match]
Name=end0
[Network]
Address=192.168.0.164/24
Gateway=192.168.0.1
DNS=192.168.0.1
Address=fd00::1234:5678:9abc:def1/64
DHCP=no
IPv6AcceptRA=no
💡 Hinweise:
- Die IPv4-Adresse und das Gateway stammen aus deinem lokalen Netz.
- Die IPv6-Adresse stammt aus deinem ULA-Präfix in der FritzBox.
DHCP=noverhindert automatische Adressvergabe.IPv6AcceptRA=nodeaktiviert Router Advertisements (nicht erforderlich bei manueller Adresse).
4. Netzwerkdienst neu starten
sudo systemctl restart systemd-networkd
5. IP-Konfiguration prüfen
ip addr show end0
→ Beispielausgabe:
inet 192.168.0.164/24 brd 192.168.0.255 scope global dynamic end0
inet6 fd00::1234:5678:9abc:def1/64 scope global
6. Verbindung im lokalen Netz testen
ping 192.168.0.164
ping -6 fd00::1234:5678:9abc:def1
7. (Optional) IPv4 bevorzugen (habe ich nicht gemacht)
sudo nano /etc/gai.conf
→ Folgende Zeile aktivieren (Kommentarzeichen entfernen):
precedence ::ffff:0:0/96 100
System neu starten:
sudo reboot
Ergebnis:
IPv4 wird bevorzugt verwendet, wenn verfügbar. IPv6 bleibt weiterhin aktiv.
💡 Zusätzliche Hinweise:
- ULAs (Unique Local Addresses) gelten nur im lokalen Netz und werden nicht ins Internet geroutet.
- Für den Heimgebrauch ist IPv6 meist optional, bietet aber eine saubere interne Adressierung.
- IPv4 bleibt Standard für Dienste wie ioBroker, NAS und Smart-Home-Geräte.